Zertifikatsarmut

Unter Zertifikatsarmut versteht man den Mangel an erworbenen schulischen oder beruflichen Ausbildungszertifikaten. Unterschieden wird zwischen absoluter Zertifikatsarmut und relativer Zertifikatsarmut:
Absolute Zertifikatsarmut: kein allgemeiner Schulabschluss bzw. ein Abschluss nach höchstens sieben Jahren Schule, ohne dass ein beruflicher Abschluss oder eine Anlernausbildung, ein berufliches Praktikum oder ein Berufsvorbereitungsjahr vorliegt (ISCED 1).
– Indikator für die 18- bis unter 25-Jährigen: Schulabbrechende
– Indikator für die 25- bis unter 65-Jährigen: Personen ohne Schulabschluss (es ist egal, ob sich die Personen (noch) in Aus- oder Weiterbildung befinden).
Relative Zertifikatsarmut: Personen, die weder über eine abgeschlossene Berufsausbildung noch über eine Fachhochschulreife/Abitur verfügen (kein Abschluss der Sekundarstufe II, maximal ISCED 2).
– Indikator für die 18- bis unter 25-Jährigen: Frühe Schulabgehende (die sich weder in schulischer noch beruflicher Ausbildung oder einer Weiterbildung befinden)
– Indikator für die 25- bis unter 65-Jährigen: Personen mit niedrigem Bildungsstand (unabhängig davon, ob sich die Personen (noch) in Aus- oder Weiterbildung befinden).