
Integration
Sprachkenntnisse
Kenntnisse der deutschen Sprache sind eine zentrale Voraussetzung für erfolgreiche schulische Bildung, berufliche Laufbahn und gesellschaftliche Teilhabe in Deutschland. Der Erwerb von Deutschkenntnissen und die Verbesserung der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit sind daher ein wichtiger Schritt für die Integration von Zuwanderern in die Gesellschaft.
Sprachförderbedarf bei Vorschulkindern
Sprachförderbedarf bei Vorschulkindern
Dargestellt wird der Anteil der Kinder im Alter von vier bis unter sechs Jahren mit intensivem Sprachförderbedarf nach Staatsangehörigkeit sowie nach in der Familie gesprochener Sprache.
Abbildung B3.1 Vorschulkinder mit intensivem Sprachförderbedarf in Baden-Württemberg 2023*
*) Jahresangabe 2023 entspricht dem Untersuchungsjahr 2022/2023.
Datenquelle: Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, eigene Darstellung FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.
Tabelle B3.1 Vorschulkinder mit intensivem Sprachförderbedarf* in Baden-Württemberg im Zeitverlauf
wdt_ID | Jahr** | Insgesamt (in %) | Staats- angehörigkeit: Ausschließlich Deutsch (in %) | Staats- angehörigkeit: mind. eine nichtdeutsche Nationalität (in %)**** | Familien-sprache: Deutsch (in %) | Familien-sprache: Nur andere (in %) | Familien-sprache: Deutsch und andere (in %) |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | 2011 | 27,1 | 25,3 | 66,2 | 15,4 | 68,2 | 46,4 |
2 | 2012 | 26,4 | 23,8 | 56,7 | 14,4 | 66,0 | 44,9 |
3 | 2013 | 28,3 | 24,9 | 65,8 | 15,0 | 69,4 | 47,6 |
4 | 2014 | 27,6 | 24,5 | 69,4 | 14,4 | 68,2 | 46,7 |
5 | 2015 | 28,1 | 24,5 | 69,9 | 14,1 | 69,3 | 45,5 |
6 | 2016 | 27,8 | 23,5 | 71,8 | 13,2 | 69,5 | 45,0 |
7 | 2017*** | 30,4 | 22,9 | 68,9 | 14,1 | 75,5 | 47,4 |
8 | 2018 | 30,4 | 22,6 | 69,2 | 13,7 | 75,8 | 47,0 |
9 | 2019 | 31,2 | 22,5 | 68,6 | 13,7 | 75,9 | 48,1 |
10 | 2020***** | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
11 | 2021***** | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
12 | 2022****** | 27,4 | 17,1 | 56,6 | 11,4 | 67,9 | 39,9 |
13 | 2023 (vorl.)******* | 33,0 | 21,4 | 68,4 | 13,4 | 80,2 | 50,0 |
*) Ergebnisse der Früherkennungsuntersuchung U8.
**) Jahresangaben entsprechen den Untersuchungsjahren der Form „Vorjahr/angegebenes Jahr“.
***) Möglicherweise eingeschränkte Vergleichbarkeit zu den Vorjahren durch Änderung der Kodierung der Familiensprache im Erhebungsjahr 2017.
****) Darunter zählen auch Kinder, die neben der deutschen Nationalität, eine weitere nichtdeutsche Nationalität haben
*****) In den Untersuchungsjahren 2019/2020 und 2020/2021 war pandemiebeingt keine flächendeckende ESU in BW möglich. Um mögliche Fehlschlüsse aufgrund von verzerrten und nicht repräsentativen Daten vorzubeugen, wird auf eine Darstellung verzichtet.
******) Im Untersuchungsjahr 2020/2022 haben viele Gesundheitsämter die ESU wieder regulär durchgeführt. Eine Vollerhebung für ganz BW wurde jedoch noch nicht erreicht. Es wird davon ausgegangen, dass über 80% der Alterskohorte untersucht wurde. D.h. der Landeswert ist eingeschränkt repräsentativ – dies muss bei der Interpretation berücksichtigt werden.
*******) Im Untersuchungsjahr 2022/2023 wurde die ESU wieder als Vollerhebung durchgeführt. Aufgrund unplausibler Daten wurden jedoch 1/3 der Stadt- und Landkreise in BW von der Statistik ausgeschlossen. Daher handelt es sich auch hier nicht um einen repräsentativen Wert.
/ = Keine Angabe, da Zahlenwert nicht sicher genug.
Datenquelle: Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, eigene Darstellung FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.
Einordnung der Ergebnisse:
Der Sprachförderbedarf bei Kindern unterscheidet sich deutlich nach Nationalität. Vor allem ausländische Vorschulkinder bedürfen einer intensiven Sprachförderung. Dabei spielt die Sprache, die überwiegend in der Familie gesprochen wird, eine entscheidende Rolle. Wird überwiegend eine andere Sprache als Deutsch in der Familie gesprochen, ist der Sprachförderbedarf mit 80,2 % besonders hoch.
Definition:
Dargestellt wird der Anteil der Kinder im Alter von vier bis unter sechs Jahren mit intensivem Sprachförderbedarf nach Staatsangehörigkeit sowie nach in der Familie gesprochener Sprache.
Bewertung und empirische Relevanz:
Der Indikator zeigt die Notwendigkeit von Sprachförderung bei Vorschulkindern nach Staatsangehörigkeit und der in der Familie gesprochenen Sprache auf Basis der Daten der Einschulungsuntersuchungen des Landesgesundheitsamts auf. Hohe Anteile von Kindern ausländischer Staatsangehörigkeit weisen auf einen besonderen Förderbedarf in dieser Bevölkerungsgruppe hin. Durch die Differenzierung nach derjenigen Sprache, die in der Familie gesprochen wird, wird dabei eine zentrale Komponente für den Erwerb von Sprachkompetenz gesondert berücksichtigt. Vor dem Hintergrund der zentralen Bedeutung, die sprachliche Fähigkeiten für den gesamten Bildungserfolg haben, lässt sich anhand dieser Daten eine Zielgruppe für frühkindliche Förderung identifizieren und quantifizieren. Da die Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen (U1-U9) im Vorschulalter in Baden-Württemberg verpflichtend ist, kann man von einer weitgehenden Erfassung der Vorschulkinder im Rahmen dieser Untersuchung ausgehen.
Hinweise:
Es werden nur Datensätze aus Gesundheitsämtern ausgewertet, welche die Untersuchungen nach den Arbeitsrichtlinien flächendeckend durchgeführt haben.
Datenquelle:
Daten der Einschulungsuntersuchungen des Landesgesundheitsamts, eigene Darstellung FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.
Kinderbetreuung im Vorschulalter
Kinderbetreuung im Vorschulalter
Dargestellt wird die Kinderbetreuungsquote von Kinder unter 3 Jahren und Kindern im Alter von 3 bis unter 6 Jahren nach Migrationshintergrund.
Abbildung B3.2 Kinderbetreuungsquote in Baden-Württemberg 2023 nach Migrationshintergrund
Datenquelle: Mikrozensus, eigene Auswertung FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.
Tabelle B3.2 Kinderbetreuungsquote in Baden-Württemberg 2023
wdt_ID | Nach Merkmal | Kinder im Alter von unter 3 Jahre (in %) | Kinder im Alter von 3 bis unter 6 Jahren (in %) |
---|---|---|---|
1 | Insgesamt | 31,0 | 91,0 |
2 | - | ||
3 | ohne Migrationshintergrund* | 37,4 | 94,1 |
4 | mit Migrationshintergrund | 21,3 | 86,5 |
* ein Migrationshintergrund liegt dann vor, wenn mindestens ein Elternteil ausländischer Herkunft ist, also im Ausland geboren wurde. Die aktuelle Staatsangehörigekeit der Eltern oder des Kindes spielt dabei keine Rolle.
Datenquelle: Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe zum Stichtag 01.03.2023, Bevölkerungsstatistik, Mikrozensus, eigene Darstellung FaFo Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.
Einordnung der Ergebnisse:
2023 lag die Betreuungsquote der Kinder unter drei Jahren bei 31,0 %. Die Betreuungsquote der Kinder zwischen drei und unter sechs Jahren lag bei 91,0 %. Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund wurden in beiden Altersklassen seltener betreut als Kinder aus Familien ohne Migrationshintergrund. Bei den unter 3-Jährigen wurden 21,3 % der Kinder mit Migrationshintergrund und 37,4 % der Kinder ohne Migrationshintergrund betreut. Bei den 3- bis unter 6-Jährigen liegt die Betreuungsquote insgesamt höher – die Unterschiede nach Migrationshintergrund bleiben aber erhalten. Kinder ohne Migrationshintergrund werden zu 94,1 % betreut und Kinder mit Migrationshintergrund zu 86,5 %.
Definition:
Dargestellt ist die Kinderbetreuungsquote von Kindern unter 3 Jahren und von Kindern im Alter von 3 bis unter 6 Jahren. Sie bezieht sich auf alle Kinder in Kindertageseinrichtungen zuzüglich der Kinder in öffentlich geförderter Kindertagespflege, die nicht zusätzlich eine Kindertageseinrichtung oder eine Ganztagschule besuchen. Die migrationsspezifischen Betreuungsquoten beschreiben für Kinder unter sechs Jahren den Anteil von Kindern mit bzw. ohne Migrationshintergrund in Kindertagesbetreuung an allen Kindern mit bzw. ohne Migrationshintergrund in der Bevölkerung.
Bewertung und empirische Relevanz:
Der Indikator vergleicht die Betreuungsquoten von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund. Die frühkindliche Förderung hat für den gesamten Bildungserfolg eine zentrale Bedeutung. Insbesondere wird der Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten eine Schlüsselrolle bei der Integration zuerkannt, da von den Sprachkenntnissen der Zugang zu Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt abhängt.
Datenquelle:
Die Datengrundlage zur Berechnung der Betreuungsquoten der Kinder mit und ohne Migrationshintergrund sind:
a) die Statistik der Bevölkerungsbewegung und der Fortschreibung des Bevölkerungsstandes zum Stichtag 31.12 (Bevölkerungsstatistik)
b) der Mikrozensus
c) die Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe „Kinder und tätigen Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege (Statistiken der Kindertagesbetreuung) am 01.03.“
Eigene Auswertung FaFo Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.
Selbsteinschätzung Deutschkenntnisse
Selbsteinschätzung Deutschkenntnisse
Dargestellt wird, wie viele Personen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, ihre Sprachkompetenz in Deutsch (in den Bereichen Sprechen, Schreiben und Lesen) als sehr gut oder gut einschätzen.
Abbildung B3.3.1 Sehr gute bzw. gute Selbsteinschätzung der eigenen Deutschkenntnisse* in Baden-Württemberg
*) Es wurden nur Personen mit nicht-deutscher Muttersprache befragt.
Datenquelle: Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) v36, eigene Auswertung FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.
Tabelle B3.3.1 Sehr gute bzw. gute Selbsteinschätzung der eigenen Deutschkenntnisse* in Baden-Württemberg
wdt_ID | Jahr | Sprechen | Schreiben | Lesen |
---|---|---|---|---|
1 | 2011 | 80,9 | 62,4 | 73,5 |
2 | 2013 | 79,7 | 66,7 | 78,7 |
3 | 2015 | 74,1 | 64,9 | 75,5 |
4 | 2017 | 75,5 | 65,8 | 76,3 |
5 | 2019 | 78,4 | 69,4 | 79,3 |
*) Es wurden nur Personen mit nicht-deutscher Muttersprache befragt.
() = Angabe in Klammern, da Zahlenwert unsicher.
/ = Keine Angabe, da Zahlenwert nicht sicher genug.
Datenquelle: Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) v36, eigene Auswertung FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.
Abbildung B3.3.2 Sehr gute bzw. gute Selbsteinschätzung der eigenen Deutschkenntnisse* in Baden-Württemberg 2019
*) Es wurden nur Personen mit nicht-deutscher Muttersprache befragt.
Datenquelle: Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) v36, eigene Auswertung FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.
Tabelle B3.3.2 Sehr gute bzw. gute Selbsteinschätzung der eigenen Deutschkenntnisse* in Baden-Württemberg 2019
wdt_ID | Nach Merkmal | Sprechen | Schreiben | Lesen |
---|---|---|---|---|
1 | Insgesamt | 78,4 | 69,4 | 79,3 |
2 | Zum Vergleich: Deutschland | 79,1 | 69,5 | 79 |
3 | - | |||
4 | Nach Geschlecht | |||
5 | Männer | 76,7 | 67,3 | 76,5 |
6 | Frauen | 80,1 | 71,4 | 82,0 |
*) Es wurden nur Personen mit nicht-deutscher Muttersprache befragt.
() = Angabe in Klammern, da Zahlenwert unsicher.
/ = Keine Angabe, da Zahlenwert nicht sicher genug.
Datenquelle: Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) v36, eigene Auswertung FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.
Einordnung der Ergebnisse:
Insgesamt schätzten etwa 78 % der Bevölkerung mit Migrationshintergrund und nicht-deutscher Muttersprache 2019 ihre deutsche Sprech- und Lesekompetenz als sehr gut oder gut ein. Die Schreibkompetenz wurde mit 69,4 % deutlich seltener als sehr gut oder gut eingestuft.
Einen belastbaren Geschlechterunterschied gab es in allen drei Kompetenzbereichen (Sprechen, Schreiben und Lesen): Frauen gaben häufiger an, ihre Lese- und Schreibkompetenz als sehr gut bzw. gut zu bewerten als Männer.
Im Zeitverlauf nimmt die Sprachkompetenz in allen drei Bereichen zwischen 2013 und 2015 ab, was an der Flüchtlingszuwanderung liegen könnte. 2019 steigen die Zahlen im Vergleich zu 2015 wieder leicht an und befindet sich nun wieder auf einem ähnlichen Niveau wie 2013.
Definition:
Dargestellt wird, wie viele Personen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, ihre Sprachkompetenz in Deutsch (in den Bereichen Sprechen, Schreiben und Lesen) als sehr gut oder gut einschätzen.
Bewertung und empirische Relevanz:
Sprache kommt eine Schlüsselrolle im Integrationsprozess zu. Ein sicherer Umgang mit der deutschen Sprache ermöglicht den Zugang zu den Institutionen der Gesellschaft (vor allem zum Bildungssystem und zum Arbeitsmarkt) und ist Voraussetzung für die erfolgreiche berufliche Integration und gesellschaftliche Teilhabe.
Hinweise:
Die Selbsteinschätzung der Sprachkompetenz erfolgte anhand der Kategorien sehr gut, gut, es geht, eher schlecht und gar nicht. Für die Analyse wurde hier nur der Anteil derer dargestellt, die ihre Kompetenz mit sehr gut oder gut bewerteten. Es wurden nur Personen mit nicht-deutscher Muttersprache befragt.
Datenquelle:
Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) v36, eigene Auswertung FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.
Neue Integrationskursteilnehmende
Neue Integrationskursteilnehmende
Dargestellt wird die Anzahl der neuen Teilnehmenden an Integrationskursen nach Kursart.
Abbildung B3.4 Neue Integrationskursteilnehmende nach Kursart in Baden-Württemberg 2024
Datenquelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Integrationskursgeschäftsstatistik , eigene Darstellung FaFo Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.
Tabelle B3.4 Neue Integrationskursteilnehmende nach Kursart in Baden-Württemberg und in Deutschland 2024
wdt_ID | Nach Sprachniveau | Baden-Württemberg (Anzahl) | Baden-Württemberg (in %) | Deutschland (Anzahl) | Deutschland (in %) |
---|---|---|---|---|---|
2 | Neue Teilnehmende insgesamt | 49.319 | 100,0 | 363.466 | 100 |
3 | - | ||||
4 | Nach Kursart | ||||
6 | Allgemeiner Integrationskurs | 40.867 | 82,9 | 285.731 | 78,6 |
7 | Eltern- bzw. Frauenintegrationskurs | 501 | 1,0 | 6.683 | 1,8 |
8 | Integrationskurs mit Alphabetisierung | 4.777 | 9,7 | 38.035 | 10,5 |
9 | Intensivkurs | 298 | 0,6 | 1.218 | 0,3 |
10 | Jugendintegrationskurs | 756 | 1,5 | 9.615 | 2,6 |
11 | Sonstiger spezieller Integrationskurs | 309 | 0,6 | 2.376 | 0,7 |
12 | Kurs für Zweitschriftlernende | 1.811 | 3,7 | 19.808 | 5,4 |
Datenquelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Integrationskursgeschäftsstatistik , eigene Darstellung FaFo Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.
Einordnung der Ergebnisse:
Im Jahr 2024 haben in Baden-Württemberg 49.319 Personen einen Integrationskurs neu begonnen. Das entsprach 13,6 % der neuen Integrationskursteilnehmerinnen und -teilnehmer bundesweit. 82,9 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Baden-Württemberg besuchten den allgemeinen Integrationskurs. 9,7 % haben im Jahr 2024 einen Integrationskurs mit Alphabetisierung begonnen. Deutlich höher als im Vorjahr war der Anteil der neuen Teilnehmenden am Kurs für Zweitschriftlernende mit 3,7 %. Die übrigen Kursarten wurden lediglich von weniger als einem Prozent bis zwei Prozent der neunen Teilnehmerinnen und Teilnehmer besucht.
Definition:
Die Integrationskurse werden bundesweit angeboten und durch private und öffentliche Träger vor Ort durchgeführt. Neben einem allgemeinen Kurs gibt es Kurse für spezielle Zielgruppen, wie Alphabetisierungskurse, Jugendintegrationskurse oder Eltern und Frauenkurse. Verschiedene Beratungsangebote ergänzen die Integrationskurse.
Bewertung und empirische Relevanz:
Die 2005 eingerichteten Integrationskurse des Bundes bestehen aus einem Sprachkurs sowie einem Orientierungskurs, in dem die Teilnehmenden mehr über das Leben in Deutschland erfahren. Ziel der Integrationskurse ist die Förderung der Integration von Migrantinnen und Migranten im Sinne gesellschaftlicher Teilhabe und Chancengleichheit.
Datenquelle:
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Integrationskursgeschäftsstatistik , eigene Darstellung FaFo Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.
Tabelle B3.4 Neue Integrationskursteilnehmende nach Kursart in Baden-Württemberg und in Deutschland 2023
wdt_ID | Nach Sprachniveau | Baden-Württemberg (Anzahl) | Baden-Württemberg (in %) | Deutschland (Anzahl) | Deutschland (in %) |
---|---|---|---|---|---|
2 | Neue Teilnehmende insgesamt | 50.373 | 100 | 363.478 | 100 |
3 | - | ||||
4 | Nach Kursart | ||||
6 | Allgemeiner Integrationskurs | 44.279 | 87,9 | 305.757 | 84,1 |
7 | Eltern- bzw. Frauenintegrationskurs | 511 | 1,0 | 7.317 | 2,0 |
8 | Integrationskurs mit Alphabetisierung | 3.621 | 7,2 | 28.938 | 8,0 |
9 | Intensivkurs | 298 | 0,6 | 1.315 | 0,4 |
10 | Jugendintegrationskurs | 639 | 1,3 | 8.540 | 2,3 |
11 | Sonstiger spezieller Integrationskurs | 141 | 0,3 | 1.432 | 0,4 |
12 | Kurs für Zweitschriftlernende | 884 | 1,8 | 10.179 | 2,8 |
Datenquelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Integrationskursgeschäftsstatistik , eigene Darstellung FaFo Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.